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Vorgestellt: Judith Brandstätter vom Projekt „Enter the stage – out of the cage!”

Sie ist Schauspielcoach, diplomierte Lebens- und Sozialberaterin, hält Seminare für Manager und steht selbst regelmäßig auf der Bühne: Judith Brandstätter ist genau die Richtige, wenn es darum geht, gemeinsam mit jungen Frauen und Mädchen an Strategien zu arbeiten, die sie schlagfertig und selbstbewusst werden lassen!

Wie ist es zu dem Projekt „Enter the stage – out of the cage!“ gekommen und was steckt hinter dem klingenden Titel?

Ahmet Yagmur, der Leiter des Jugend- und Kulturzentrums Itzling, erzählte dem Bewohnerservice Itzling und Elisabeth-Vorstadt vor geraumer Zeit, dass sich Mädchen immer noch wenig gegen die frechen Sprüche von Burschen wehren. Sie wissen oft nicht, wie sie den Burschen Kontra bieten können. So ist man auf die Idee gekommen, für Mädchen im Stadtteil ein spezielles Selbstbewusstseins-Training zu konzipieren. Es sollte jedoch nicht schulisch oder langweilig sein, sondern den Mädchen Spaß machen und ihnen neue Perspektiven eröffnen. Die theaterpädagogischen Methoden passen da wunderbar. Der Titel soll die jungen Frauen ansprechen und verdeutlichen, dass es darum geht, etwas Neues kennenzulernen und aus Gewohntem auszubrechen. Durch die Möglichkeit, Theaterluft zu schnuppern, ist das auf kreativem Wege möglich.
Worauf dürfen sich die Mädchen und jungen Frauen an den fünf Nachmittagen des Workshops freuen?

An den ersten beiden Nachmittagen werde ich mit meiner Kollegin Gaby Schall gezielt an der Körpersprache, Mimik, Gestik und Stimme der Mädchen arbeiten. Dabei werden wir uns nach den Wünschen der Teilnehmerinnen richten und individuell auf sie eingehen: Welche Themen bewegen sie, was möchten sie ausprobieren, wo wünschen sie sich eine Veränderung? Denn wenn wir uns in unserer Haut sicher fühlen, dann strahlen wir das auch aus. Das Wunderbare ist, dass wir genau diese Bereiche bewusst einsetzen können, um uns selbstbewusster zu fühlen. Das steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern ermöglicht auch einen besseren und schnelleren Zugang zu unseren Fähigkeiten und Ressourcen.

An einem weiteren Termin lernen die jungen Mädchen das OFF Theater Salzburg bei der Vorstellung des Stückes KONSTELLATIONEN von Nick Payne kennen. In diesem Stück spielen mein Kollege Wolfgang Kandler und ich immer wieder ähnliche Situationen mit anderem Ausgang durch. Die Mädchen haben hier die Möglichkeit, unsere verbale und nonverbale Kommunikation und die Auswirkung in vielen unterschiedlichen Konstellationen genau zu beobachten. Im Anschluss daran werden wir gemeinsam mit ihnen darüber reflektieren.

Ein weiteres Highlight wird sicherlich auch das Styling und professionelle Foto-Shooting in der dm Filiale in der Linzergasse, bevor Wolfgang Kandler und ich dann gemeinsam den Abschlussworkshop halten. Direkt auf der Bühne im kleinen Theater werden die Mädchen die Möglichkeit bekommen, das Erlernte auszuprobieren und zu festigen.
Inwiefern lässt sich das Selbstbewusstsein junger Mädchen gerade durch die Theater-Arbeit stärken?

Das einzigartige an der Theaterarbeit ist, dass jede noch so kleine Veränderung unmittelbar spürbar und erlebbar ist. In unseren Workshops machen wir uns daher spielerisch auf die Suche nach unserer persönlichen „Wohlfühlkörpersprache und -stimmlage“. Außerdem entdecken wir neue Möglichkeiten, mit herausfordernden Situationen umzugehen. Ein und dieselbe Situation wird mehrere Male auf unterschiedliche Weise durchgespielt, so können die Mädchen beobachten, wie kleine Änderungen im Verhalten eine große Auswirkung auf den Verlauf einer Begegnung haben können. Besonders eignen sich dazu die Methoden aus dem Improvisationstheater nach Keith Johnstone, dem Forumtheater nach Augusto Boal, beeinflusst von Samy Molcho, und eine gute Prise Humor!


Ein eingespieltes Team: Judith Brandstätter und ihr Kollege Wolfgang Kandler bei einer Vorstellung des Stückes "KONSTELLATIONEN".

(C) Christian Treweller
Sie sind Schauspielcoach, arbeiten mit Managern und begleiten mit themenbezogenen Stücken große Kongresse. Worin unterscheidet sich die Arbeit mit Kindern und Jugendliche in Bezug auf Ihre anderen Tätigkeiten am meisten?

Die wesentlichen Elemente sind die gleichen. Es geht immer um ein Miteinander, gegenseitigen Respekt und Wertschätzung. Halbherzig dabei zu sein, funktioniert nicht. Man muss ehrlich interessiert sein, bereit sich voll einzulassen und selbst etwas dazuzulernen.



Was bedeutet {miteinander} für Sie in Ihrem persönlichen Leben?
Alles. Für mich gibt es nichts Schöneres, als {miteinander} etwas zu schaffen und zu genießen!

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