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"Lernen durchzuhalten und gemeinsam etwas voranzubringen"


Junge Menschen mit schwerer Lebensgeschichte können am Lichtblickhof mit anpacken und von der Kraft der Natur, empathischen Therapiepferden sowie zahlreichen anderen vierbeinigen Hofbewohnern profitieren. Was Teilnehmer am Lichtblickhof erleben können und wie sie dadurch gemeinsam wachsen, erklärt Mag. Roswitha Zink, Geschäftsführerin e.motion Lichtblickhof und Equotherapeutin.
FÜr wen eignet sich ein Aufenthalt am Lichtblickhof?
Beim Projekt „Helferkinder – gemeinsam wachsen!“ arbeiten wir mit jungen Menschen, die in Folge traumatisierender Erlebnisse oder Unfälle, schwerer Erkrankungen, Verluste oder Behinderungen besonders große Hausforderungen bewältigen müssen. Meist ist es schwer, nach Traumata oder mit einer Behinderung in der „Peergroup“ Fuß zu fassen. Auf unseren Höfen können die Kinder bei verschiedensten Arbeiten mithelfen und sich verantwortlich und gemeinschaftlich erleben.
Wie helfen Sie Menschen am Lichtblickhof zurÜck ins Leben?
Samstags sowie an „Helferwochenenden“ verbringen wir einen Tag am Bauernhof sowie im Therapiestall, wo wir gemeinsam Stallarbeiten verrichten, Tiere versorgen und gesundes Essen kochen. Die jungen Teilnehmer erfahren so Akzeptanz und Anerkennung. Der Sinn des Lebens kann beim Wiesen mähen, Blumen gießen und Schäfchen füttern deutlich erlebt werden. Endlich fühlen sich die Kinder nicht mehr nur in der Rolle des „Hilfsempfängers“, sondern nehmen Dinge selbst in die Hand. Sie lernen durchzuhalten, gemeinsam etwas voranzubringen und freuen sich über geschaffte Aufgaben wie aufgehende Saaten und Pferde, die genüsslich ihr Heu kauen. Begleitet von Pädagogen, Therapeuten sowie ehrenamtlichen Helfern, findet so nicht nur Anleitung bei gärtnerischen, handwerklichen und landwirtschaftlichen Tätigkeiten statt. Auch nehmen wir die Rolle von Konfliktmanagern ein und vermitteln Wissen über den Umgang mit Natur und Tieren im Sinne der Nachhaltigkeit.
Gab es für Sie besondere Highlights am Lichtblickhof?
Laufend. Beispielsweise haben wir erlebt, dass Kinder, die nicht gehen konnten, nach einer Pferdetherapie ihre ersten Schritte schafften, autistische Kinder zu sprechen begannen oder dass ein Mädchen, dessen Mutter verstorben war, erst auf dem Pferderücken ihren Tränen, ihrer Trauer und ihrer Wut freien Lauf lassen konnte. Nicht nur die Equotherapie mit Pferden bewirkt Gutes im Menschen – selbst kleine Aufgaben in der Natur, mit anderen Menschen und Lebewesen können Lichtblicke fürs Leben bringen.

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