Zurück zum Blog

Evelyn Gattringer-Ebner im Gespräch

"Die {miteinander}-Initiative ist eine große Erleichterung für uns!"

Im Gespräch mit Biologin und Wildtierhilfe-Gründerin Evelyn Gattringer-Ebner:

Wie und wann wurde die Wildtierhilfe gegründet?

Die Idee entstand gemeinsam mit Studienkollegen. 2013 haben wir die Wildtierhilfe als ersten Verein dieser Art in Wien gegründet. Zunächst haben wir die Patienten privat betreut, was natürlich irgendwann eine wirkliche Herausforderung wurde. Im März 2016 haben wir dann die Station eröffnet. Hier versorgen wir die Tiere ehrenamtlich.

Wie viele Schützlinge sind das pro Jahr?

Wir haben meist zwischen 50 und 100 Tiere gleichzeitig in Pflege. In diesem Jahr waren es bisher 640 Patienten. Momentan versorgen wir unter anderem Mauersegler, Tauben, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Feldhasen und Igel.

Wie war es für sie, zu erfahren, dass Ihr Verein zu den {miteinander} Siegerprojekten gehört?

Wir haben eigentlich nicht damit gerechnet, unter die Siegerprojekte zu kommen. Unsere Hoffnung war, dass wir allein durchs Mitmachen schon mehr Bekanntheit erlangen. Als wir dann die freudige Nachricht bekommen haben, haben wir uns natürlich sehr gefreut, und waren gespannt, wie es weitergeht. Ich bin so positiv überrascht und erfreut, dass das alles so reibungslos klappt!

Im Rahmen der dm Initiative {miteinander} wird Ihr Verein finanziell von dm unterstützt. Wie möchten Sie das Geld einsetzen?

Die {miteinander}-Initiative ist eine große Erleichterung für uns. Nicht nur finanziell, sondern auch was die Öffentlichkeitsarbeit angeht. Das ist sonst alles ein großer Brocken für uns – wir machen alles nebenbei, und versuchen auf vielen Wegen Geld zu lukrieren. Das raubt uns dann leider oft viel Zeit, die wir den Tieren widmen möchten. Dass dm uns beides jetzt so gut abnimmt, finanziell und Öffentlichkeitsarbeit, ist wirklich eine tolle Sache. Jeder Cent ist wirklich viel Wert für uns. Der Betrag von dm wird ausschließlich in Tierpflege investiert. Es ist unglaublich, was wir jede Woche ausgeben für Körner, Einstreu, Futterinsekten etc.

Je weniger wir uns um Geld sorgen müssen, umso mehr können wir uns auf die eigentliche Arbeit im Verein und für die Tiere konzentrieren.

Hat die Initiative sonst noch positive Effekte für Ihren Verein?

Ja, definitiv. Es sind dadurch mehr Leute auf den Verein aufmerksam geworden, die jetzt wissen, wohin sie sich wenden können, wenn sie ein verletztes Tier finden. Es ist uns auch ein großes Anliegen, dass unsere Website bekannter wird. Hier findet man Notfallleitfäden, also Hilfestellungen, wenn man ein Tier gefunden hat. Die

Erstversorgung liegt meist in der Hand der Finder. Leider wird hier oft einiges falsch gemacht, da kann gleich viel angerichtet werden. Wir sehen diese Erstversorgung als große Leistung, die von Laien verlangt wird. Hier möchten wir mithilfe unserer Informationen gleich gezielt unterstützen.

Was bedeutet {miteinander} für Sie?

{miteinander} ist ein gutes Stichwort, da spricht die Initiative schon sehr für sich. Die soziale Komponente der Initiative ist auch nicht außer Acht zu lassen! Wir hatten schon viel Kontakt und Austausch mit der Koordinatorin Frau Devic. Ich fühle mich sehr gut betreut. Zu allererst die Frage „Was braucht ihr?“, die sie uns gestellt hat, das gemeinsame Anpacken und ständig viel Rücksprache haben dieses {miteinander} verdeutlich. Da hebt sich {miteinander} auch eindeutig von anderen Initiativen ab.

Was sind die langfristigen Ziele Ihres Vereins?

Wir hoffen, dass wir durch die Spenden einen guten Puffer für die nächste Hochsaison bekommen, damit wir so gut über den Winter kommen. Wir möchten weiters gerne Terrarien reparieren, in der Station ausmalen, also uns auch noch mehr ums Gebäude selbst kümmern. Damit garantieren wir einen guten Start in die nächste Hochsaison. Und wer weiß, vielleicht wird die Wildtierhilfe ja mal einen noch professionelleren Rahmen erhalten und nicht auf alle Zeit ehrenamtlich funktionieren. Dass noch mehr Menschen unseren Verein kennen ist natürlich auch ein Ziel.

Top