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Welche Geschichten bringen unsere jungen Klient*innen mit? Hier zwei Beispiele:


Ein kleiner Bub im Volksschulalter, dessen Mutter sich aufgrund ihrer psychischen Krankheit immer wieder selbst schwere Verletzungen zufügt. Es gab schon Situationen, in denen der Junge eine blutüberströmte Küche vorfand. Der Vater ist mit der Situation überfordert, da er neben seiner ganztägigen Berufstätigkeit auch noch die betagten Großeltern pflegen muss. Der Junge wird von uns in einem Einzelsetting psychologisch betreut und erhält eine kindgerechte Erklärung über die Erkrankung seiner Mutter. Ihm wird vermittelt, dass er keine Schuld am Verhalten seiner Mutter hat und er es auch nicht beeinflussen kann. Er lernt bei uns, wie er in Phasen, in denen es der Mutter schlecht geht, gut auf sich selbst achten und sich abgrenzen kann.

Ein weiteres Beispiel ist das von einem 13jährigen Jugendlichen, dessen Mutter psychisch instabil ist. Sie unternahm in den letzten Monaten sechs Suizidversuche – war auch teilweise stationär in der Psychiatrie. Die Eltern leben getrennt. Der Jugendliche hat das Gefühl, auf die Mutter aufpassen zu müssen und geht deshalb mehr auf ihre Bedürfnisse ein als auf seine eigenen. Deshalb hat er kaum soziale Kontakte zu Gleichaltrigen, auch der Kontaktaufbau an sich fällt ihm schwer. Er leidet bereits an Essstörungen und es fehlt ihm an Sicherheit und Stabilität. Jetzt wird der Jugendliche bei uns in einem Gruppensetting betreut und erhält so die dringend notwendige Hilfe.
Erste Erfolge

Die Minderjährigen in der Gruppe blühen im geschützten Rahmen auf – schon beim ersten Treffen konnten tiefsitzende Themen besprochen werden. Die Minderjährigen profitieren voneinander – sie sehen, dass es dem „anderen“ ähnlich geht. Besonders der 13jährige, der schüchtern und introvertiert wirkt, öffnet sich und spricht auch über Belastendes. Die Betreuerinnen der Gruppe berichten nach den ersten Terminen über die positive Gruppendynamik. Die Minderjährigen gestalten in dem genannten Rahmen beispielsweise eine Schatzkiste – in der dann alle „Erinnerungsstücke“ von der Gruppe hineingegeben werden. Darunter auch ein Notfallplan und die Kontaktdaten von den Betreuerinnen. Zu jeder Einheit gibt es etwas neues, oft selbstgestaltetes für die Schatzkiste - das gefällt den Kindern und hilft ihnen, ihren Weg weiterzugehen!
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