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Der erste gemeinsame Rundgang in Schladming


Die Mission auf dem ersten gemeinsamen Workshop war, Schladming in puncto Barrierefreiheit und Sicherheit auf Herz und Nieren zu prüfen. Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonal und Eltern der Schladminger Mittelschule, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung aus der Arbeit und Assistenz des Diakoniewerks, einige von ihnen auf Rollstuhl oder Gehhilfe angewiesen.

Die Routen stellen Cornelia Schlömicher und Karin Walla vom Diakoniewerk zusammen: „Uns war wichtig, besonders heikle Punkte wie Kreisverkehre auf die Sicherheit für Fußgänger zu testen“, so Cornelia Schlömicher. „Wir legten auch Augenmerk auf scheinbare Kleinigkeiten wie minimale Schwellen - für Fußgänger kein Problem, für Menschen mit Beeinträchtigung eine große Hürde“, ergänzt Karin Walla. Damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Rundgängen ein gutes Instrument bei der Hand haben, wurde eine Checkliste zur Bewertung der Umgebung entwickelt.
Hürden, die nicht sein müssen

Ausgestattet mit Wasser, Sonnenschutz und Fotoapparaten machten sich drei Gruppen auf den Weg kreuz und quer durch die Innenstadt. Ins Schnaufen kamen vor allem die Personen im Rollstuhl und ihre Assistentinnen und Assistenten. Besonders Bodenunebenheiten und Löcher im Asphalt machten zu schaffen. Andrea Schrempf ist mit dem Rollstuhl mobil und nahm vor allem die Gehsteigkanten, Stufen und Schwellen ins Visier. „Menschen ohne Behinderung fallen manche Dinge oft gar nicht auf, aber für mich sind es Hürden, die nicht sein müssten“, kommentierte sie. Auf einen Perspektivenwechsel ließen sich auch einige Jugendlichen ein: „Erst war es angenehmen, sich im Rollstuhl schieben zu lassen – aber dann kamen die Bodenwellen“, war eine der Erkenntnisse der jungen Leute aber auch, dass Modelle mit breiten Reifen und großen Rädern klar von Vorteil sind.
Rücksicht im Straßenverkehr

Eine andere Gruppe war mit der Verkehrssituation beschäftigt und erlebte Bemerkenswertes. Besonders kritisch bewerteten die Jugendlichen das Verhalten vieler Autofahrer vor dem Zebrastreifen. „Es ist schockierend, wie lange wir oft warten mussten, bis uns ein Auto über die Straße gelassen hat“, stellte ein Bursche ernüchtert fest und nahm sich vor, bald ein ernstes Wort mit Eltern und autofahrenden Verwandten zu reden.

„Cool war es, trotz des heißen Sommertages“, so das Resümee der Teilnehmenden nach dem Rundgang. Nun werden Kundinnen und Kunden und ihre Begleitenden vom Diakoniewerk Fotos und Checklisten auswerten. Und sie freuen sich auf die nächsten Termine: Anfang Juli wird der Bürgermeister von Schladming selbst einen Rundgang absolvieren und einen Rollstuhl testen. Dann gibt es noch zweimal die Gelegenheit, bei Rundgängen mitzumachen: Am 29.7. und am 5.8.2021 starten die Workshops jeweils um 10.00 Uhr im Rathauspark.

Infos und Anmeldung unter ennstal@diakoniewerk.at oder Workshop "Miteinander unterwegs in Schladming" | Diakoniewerk | im Sozial- und Gesundheitsbereich in Österreich und internationalen Umfeld tätig
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